Von Peter Raster.
Vilshofen. – Gerade noch rechtzeitig vor seinem Abflug nach Malawi konnte die Kolpingsfamilie Vilshofen dem Diözesanbeauftragten für „Eine Welt“, Herrn Gerhard Alfranseder, in der Stadtpfarrkirche Vilshofen eine Spende von 924 Euro übergeben. Die Spende stammt aus Einnahmen der Kolpingsfamilie Vilshofen vom Christkindlsmarkt und dem Faschingsball und ist für die Kolpingsfamilie in Malawi gedacht.
Es ist erstaunlich, wie mit eigentlich vergleichsweise geringem Mitteleinsatz vor allem der ländlichen Bevölkerung geholfen werden kann, eine Existenz aufzubauen. Ein paar Ziegen, Schweine und Hühner oder ein zinsloser Mikrokredit beispielsweise für eine Nähmaschine können die Existenz sichern. Das Wappentier der Kolpingsfamilie für Malawi ist die Ziege „Erna“, auch zu erwerben über den Kolpingverband Passau als Stofftier
Spenden kann übrigens jeder. Hier die Preisliste: Ziege 40 €, Schwein 30 €, Huhn 6 € (siehe auch die Homepage des Kolpingverbandes in der Diözese Passau unter www.kolping-dv-passau.de) .
Malawi (bis 1954 britische Kolonie und nicht zu verwechseln mit Mali) liegt ‚mittendrin‘ in Afrika. Es wird „das warme Herz Afrikas“ genannt und ist umgeben von Tansania, Mosambik und Sambia, mit der Drittel der Fläche Deutschlands, 18 Millionen Einwohnern und einem See (Malawi See), der ein Fünftel der Landesfläche bedeckt. Geplagt von Aids-Seuche, Korruption und Klimaerwärmung ist Malawi eines der ärmsten Länder der Welt.
Übrigens, der Kirchenpfleger der Pfarrgemeinde Vilshofen, Ludwig Silbernagl, verbrachte als junger Mann im Auftrag der Diözese drei Jahre als Entwicklungshelfer in Malawi und spricht sogar die dortige Landessprache Chichewa (Amtssprache ist Englisch).
Der Kolpingverband der Diözese Passau unterstützt schon seit vielen Jahren auf direktem Wege die lokale Kolpingsfamilie in Malawi mit dem Kauf von Kleinvieh und mit landwirtschaftlicher und schulischer Ausbildung. In den letzten 3 Jahren wurden 50.000 € für Malawi eingesammelt, womit man natürlich nicht annähernd mit den 16 Millionen € Entwicklungshilfe der deutschen Bundesregierung mithalten kann. Aber – wenn auch nur im Kleinen – erhält ein Teil der ländlichen Bevölkerung Malawis eine Perspektive, eine Hoffnung und Alternative zur Emigration und Flucht. In einem kleinen Video zeigte Herr Gerhard Alfranseder, mit welcher unglaublichen Freude und Dankbarkeit die Kleinbauern die gespendeten Ziegen singend und tanzend entgegennahmen. Die Ziege „Erna“ — mit dem Wappen der Kolpingsfamilie um den Hals — steht sinnbildlich für diese Hilfe zur Selbsthilfe, eine Hilfe, die gar nicht mal so viel kostet.