Diamantenes Priesterjubiläum in Schönerting gefeiert - Pater Stephan Raster wurde vor 60 Jahren zum Priester geweiht.

Vilshofen Pfarrverband am 24.07.2024

20240724 Priesterjubilaeum Raster60 Birgit Kampschulte
Pater Stephan Raster erzählt im Rahmen des Gottesdienstes von seiner 60-jährigen Zeit als Priester.

Aunkirchen. Die Pfarrgemeinde Aunkirchen feierte mit ihrem ehemaligen Ortspfarrer Pater Stephan Raster dessen Diamantenes Priesterjubiläum. - von Birgit Kampschulte

Einen ganz nor­ma­len Mitt­woch­abend-Got­tes­dienst in Schö­ner­ting – so wie er ihn jeden Mitt­woch zele­briert — hat­te Pater Ste­phan Ras­ter geplant und war doch sicht­bar berührt von dem vol­len Kir­chen­haus, denn die Schö­ner­tin­ger und Aun­kir­che­ner lie­ßen es sich nicht neh­men, die­ses sel­te­ne Jubi­lä­um mit ihm zu feiern.

Im Rah­men des Got­tes­diens­tes teil­te Pater Ste­phan mit dem Kir­chen­volk sei­ne Erin­ne­run­gen an sein beweg­tes und erfüll­tes Leben: Nach­dem er sei­ne Kind­heit in Eging am See ver­bracht hat­te, trat er nach dem Abitur 1958 in das Mis­si­ons­klos­ter Schwei­klberg ein. Dort wur­de er am 12.07.1964 zum Pries­ter geweiht. Als ers­te gro­ße Her­aus­for­de­rung stand schon bald die Ent­sen­dung in die USA an – mit dem Schiff ging es für ihn von Bre­mer­ha­ven aus nach New York. Das Klos­ter schick­te ihn dort­hin für ein Jahr zum Eng­lisch­ler­nen, denn man hat­te Gro­ßes mit dem jun­gen Geist­li­chen vor: Er war für den Mis­si­ons­dienst in Süd­ko­rea vor­ge­se­hen. Und so ging es wie­der ein Jahr spä­ter mit dem Schiff wei­ter, die­ses Mal von San Fran­cis­co aus Rich­tung Süd­ko­rea. Dort ange­kom­men hieß es erst ein­mal wie­der Spra­che ler­nen – Korea­nisch die­ses Mal. Wie freund­lich und höf­lich die Korea­ner ihm begeg­ne­ten, erzähl­te er augen­zwin­kernd mit der Geschich­te über sei­ne ers­te Pre­digt, die er als Kaplan auf Korea­nisch hielt: nach eben die­ser ers­ten Pre­digt gra­tu­lier­te ihm das Kir­chen­volk, lob­te ihn für die gute Aus­spra­che und die Sinn­haf­tig­keit sei­ner Wor­te, was den jun­gen Pater mit Stolz erfüll­te. Jah­re spä­ter nahm er dann sein Skript wie­der zur Hand und stell­te dabei fest, dass sein Anfän­ger-Korea­nisch für sei­ne Gemein­de voll­kom­men unver­ständ­lich gewe­sen sein muss­te, was sie ihm aber nicht spü­ren ließ, son­dern im Gegen­teil sei­ne Bemü­hun­gen mit Lob honorierte.

Ger­ne war er in Korea, einer von ihnen war er längst gewor­den, als der Ruf zurück in die Hei­mat folg­te. In Pas­sau lei­te­te er von 1978 bis 1984 das Schü­ler­heim Berg­fried. Eine erfül­len­de Auf­ga­be sei es gewe­sen und doch bat er dar­um, wie­der nach Korea ent­sen­det zu wer­den. So ging er in der Zeit von 1984 bis 1997 ein zwei­tes Mal in den Missionsdienst. 

Zurück in Schwei­klberg über­nahm er 1997 die Mis­si­ons­pro­ku­ra und wur­de Geschäfts­füh­rer des Maria­hilf-Mis­si­ons­ver­eins. Ab 2001 war­te­te noch­mals eine neue Auf­ga­be auf den mitt­ler­wei­le 65-Jäh­ri­gen. Nach­dem die Pfarr­stel­le Aun­kir­chen nach dem Tod von Wal­ter Schlicht­ing ein Jahr lang ver­waist war, über­nahm er die Pfar­rei. Fünf Jah­re woll­te ich blei­ben, knapp 20 sind es gewor­den“, fass­te der Jubi­lar zusam­men. Im Jahr 2019 setz­te er sich mit 83 Jah­ren als Orts­pfar­rer zur Ruhe.

Ich durf­te mehr von den Men­schen ler­nen, als sie von mir.”

Pater Stephan Raster

Zufrie­den blick­te der 88-Jäh­ri­ge auf die ver­gan­ge­ne Zeit zurück. Dank­bar sei er für die vie­le und gro­ße Hil­fe, die er in sei­nem Leben erfah­ren durf­te, fuhr Pater Ste­fan schließ­lich fort. Ich habe immer viel Unter­stüt­zung erhal­ten. Viel­leicht war es sogar so, dass ich mehr von den Men­schen ler­nen durf­te, als sie von mir“. Sein Dank rich­te­te sich an sei­ne Eltern, die ihm den Weg zum Pries­ter ebne­ten und ihm den Besuch des Gym­na­si­ums ermög­lich­ten, an die vie­len guten Begeg­nun­gen im Aus­land, aber auch wie­der zurück in der ihm fremd gewor­de­nen Hei­mat. Und dank­bar zeig­te er sich auch dafür, dass er auch nach sei­ner Tätig­keit als Orts­pfar­rer wei­ter­hin jeden Mitt­woch die Mes­se in Schö­ner­ting fei­ern kann. Das tut mir gut!“, gab er ehr­lich zu.

Im Namen der Pfar­rei gra­tu­lier­te Pfarr­ge­mein­de­rats­vor­sit­zen­der Robert Hei­nin­ger dem Jubi­lar zu des­sen Dia­man­te­nen Priesterjubiläum.

Pfar­rer Lothar Zerer wür­dig­te Pater Ste­phan nach dem Got­tes­dienst mit einem Sekt­um­trunk vor der Schö­ner­tin­ger Kir­che – eine gute Gele­gen­heit für die rund 50 Kir­chen­be­su­cher, mit dem Jubi­lar noch per­sön­li­che Wor­te zu wechseln.

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