Unsere katholische Pfarr- und Kirchengemeinde Vilshofen lebt.

Vilshofen Pfarrverband am 14.04.2023

20230414 Mitarbeiter PVVOF 3 Peter Raster
Die Mitarbeiter waren zur Danke-Schön-Feier geladen - und das sind bei weitem nicht alle!

Jährliche Mitarbeiterfeier der Pfarrgemeinde Vilshofen.
von Peter Raster

Vils­ho­fen — Wie jedes Jahr lud die Pfarr­ge­mein­de unter Pfar­rer Lothar Zerer und dem Pfarr­ge­mein­de­rats­vor­sit­zen­den, Bern­hard Ober­ne­der, ihre Mit­ar­bei­ter — Haupt­amt­li­che und Ehren­amt­li­che — als Zei­chen der Wert­schät­zung zum tra­di­tio­nel­len Mit­ar­bei­ter­fest in den Pfarr­saal ein. 

Dabei ging es nicht nur um gesel­li­ges Bei­sam­men­sein mit musi­ka­li­scher Beglei­tung durch eine Abord­nung der Johan­nes­blä­ser und einem Resü­mee des abge­lau­fe­nen Jah­res, son­dern auch um eine kri­ti­sche Betrach­tung der all­ge­mei­nen kirch­li­chen Situation.

Johannes - Bläser Peter Raster
Eine Abordnung der Johannes-Bläser gestaltete die Mitarbeiterfeier musikalisch.

Pfar­rer Zerer berich­te­te über die Aus­ga­ben der Kir­chen­ge­mein­de. Von Ker­zen über Orgel­war­tung bis zu den Ener­gie­kos­ten fällt da eini­ges an. Die Hei­zung für Pfarr­haus, Kir­che und dem denk­mal­ge­schüt­zen Haupt­ge­bäu­de, in der auch die Stadt­bü­che­rei unter­ge­bracht ist, basiert auf Gas und ist nach 40 Jah­re nicht mehr ganz auf dem Stand der Tech­nik. So ist es nicht ver­wun­der­lich, dass die Ener­gie­kos­ten im letz­ten Jahr ein Vier­tel aller Aus­ga­ben aus­mach­ten. Des­halb prüft die Pfar­rei ver­schie­den Vari­an­ten effi­zi­en­te­rer Heizungstechnik.

Es folg­te ein Film über die Dach­stuhl­sa­nie­rung der Vils­ho­fe­ner Stadt­kir­che, mit spek­ta­ku­lä­ren Luft­auf­nah­men, die die gesam­te Bau­pha­se zeig­ten, vom Auf­bau des Gerüs­tes, über die Inspek­ti­on der irrepa­ra­bel mor­schen Dach­stuhl­bal­ken, wei­ter zum Richt­fest in schwin­del­erre­gen­der Höhe mit Piz­za vom Piz­za­ser­vice, dem Decken des Daches, dem letz­ten Hand­an­le­gen und Polie­ren der kup­fer­nen Zier­ku­gel und zum Schluss dem Abbau des Gerüstes.

Die aus der Vogel­per­spek­ti­ve gelie­fer­ten, atem­be­rau­ben­den Auf­nah­men mit der Stadt im Hin­ter­grund, der Donau und der Vils und den jewei­li­gen Brü­cken, der Hügel­land­schaft — so alles hät­te der lie­be Gott sel­ber den Pin­sel­strich ange­setzt — ließ die Zuschau­er berührt zurück, als woll­ten sie sagen: wir wuss­ten gar nicht, wie unfass­bar schön Vils­ho­fen ist. Und Respekt vor der Arbeit der Archi­tek­ten, Bau­ar­bei­ter, Zim­me­rer, Gerüst­bau­er und den vie­len Hel­fern und Betei­lig­ten an der Sanierung“. 

Nach der Sanie­rung ist vor der Sanie­rung: der Turm der Stadt­kir­che hat sich mit ca. 40 cm Rich­tung Stadt­platz geneigt. Man wird dem schie­fen Turm von Pisa kei­ne Kon­kur­renz machen wol­len und des­halb wird man ab ca. 2024 mit der Wie­der­auf­rich­tung des Tur­mes begin­nen müssen. 

Pfar­rer Zerer ging zuletzt auch auf die momen­ta­ne kirch­li­che Gesamt­si­tua­ti­on ein, den vie­len kri­ti­schen Stim­men, den Kir­chen­aus­trit­ten, die die katho­li­sche Kir­che in Bedräng­nis brin­gen und sie manch­mal lähmt. Es fin­det gera­de eine Art Kathar­sis des kirch­li­chen Lebens und Glau­bens statt. Unter den deut­schen Bischö­fen gibt es ver­schie­de­ne Mei­nun­gen, wie die Kir­che einen Reform­pro­zess star­ten soll. So ver­tritt Bischof Bät­zing mit sei­nen Vor­schlä­gen zu muti­gen Reform­schrit­ten eine sehr offe­ne Posi­ti­on, mit denen sich vie­le Kir­chen­ge­mein­de­mit­glie­der iden­ti­fi­zie­ren, die aller­dings bei den kon­ser­va­ti­ven Kräf­ten auf star­ke Vor­be­hal­te stoßen. 

Pfar­rer Zerer erzähl­te von einem Kran­ken­be­such bei einer Koma­pa­ti­en­tin vor eini­gen Jah­ren. Der Arzt sag­te am Kran­ken­bett, dass der Gene­sungs­pro­zess zu 30% vom Arzt, zu 30% vom Pati­en­ten und zu 40% von dem Umfeld des Pati­en­ten beein­flusst wird. Die Koma­pa­ti­en­tin wach­te nach einer gewis­sen Zeit wie­der auf und kehr­te nach Hau­se zurück, wo die Enkel­kin­der mit kin­des­ty­pi­scher Unbe­darft­heit mit ihr Mensch-Ärge­re-Dich-Nicht und Ball­fan­gen spiel­ten. Und so kämpf­te sich die alte Frau zurück ins Leben.

Zusammenarbeit im Pfarrverband Vilshofen wird großgeschrieben. Peter Raster
Die Zusammenarbeit im Pfarrverband Vilshofen wird großgeschrieben.

Um bei der Ana­lo­gie zu blei­ben: die Kir­chen­ge­mein­de ist das Umfeld, das mit ihrem Dienst am Men­schen der Kir­che Leben ein­haucht. Es ist – so Pfar­rer Zerer – eine leben­di­ge Gemein­de. Die Kir­chen­mu­si­ker, die der Kir­che eine musi­ka­li­sche Stim­me geben, die vie­len Pro­gram­me für Kin­der (z.B. Koch­kur­se für Kin­der) und Senio­ren (z.B. Senio­ren­ki­no), das Enga­ge­ment für Flücht­lin­ge spe­zi­ell jetzt für die vor dem Krieg in der Ukrai­ne Geflüch­te­ten. Es gibt so vie­le Team-Play­er in der Gemein­de, die man gar nicht alle auf­zäh­len kann und die teil­wei­se an die Belas­tungs­gren­ze gehen. Das ist geleb­te Nächs­ten­lie­be, fern von aller Dog­ma­tik, und da wo Lie­be ist, da muss auch Gott sein, und da wird die Kir­che von ihrer Läh­mung befreit.

Man merk­te, wie Pfar­rer Zerer und Pater Binoy hin­ter ihrer Gemein­de ste­hen und wie gleich­zei­tig die Pfarr­ge­mein­de hin­ter ihren Pfar­rern steht.

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