Vilshofen. Die Pfarrgemeinde Vilshofen konnte bei wunderbaren Herbstwetter den Erntedank-Gottestdienst am Platz vor dem Pfarrheim feiern. Unter freiem Himmel kamen die Gläubigen – anfangs im morgendlichen Nebel leicht fröstelnd – auf dem schönen, von einer Baum-Allee gesäumten Platz vor dem Pfarrzentrum zum Erntedankfest-Gottesdienst zusammen, so zahlreich, dass die Helfer der Pfarrgemeinde nochmal zusätzliche Stühle organisierten. Nach und nach lichtete sich der Nebel, die Sonne kam durch und die Gläubigen wurden von einer wohligen Wärme erfasst. Dank der stimmungsvollen musikalischen Begleitung der Johannesbläser wurde es den Gläubigen auch ums Herz warm.
Stadtpfarrer Lothar Zerer begann den Gottesdienst mit den Worten, dass das Erntedankfest den Gläubigen immer wieder in Erinnerung bringen möge, dass die lebensnotwendigen Dinge nicht selbstverständlich sind. So heißt es bei Moses:
„Werdet nicht übermütig, wenn es euch gut geht, wenn ihr reichlich zu essen habt und in schönen Häusern wohnt, wenn eure Viehherden wachsen, euer Gold und Silber und all euer Besitz sich vermehrt. Vergesst dann nicht den HERRN, euren Gott! Er hat euch aus Ägypten, wo ihr Sklaven gewesen seid, herausgeführt.”
Das Leitmotiv des Erntedank-Gottesdienst – so Pfarrer Zerer — ist die „Dankbarkeit“ für all das, was der Mensch erntet und erschafft, gepaart mit dem Bewusstsein, dass dem Menschen das Erschaffene gegeben und möglicherweise auch wieder genommen wird. Eine Dürre, eine Sintflut kann alles zerstören.
Teilen, beten, trösten, Hände geben, streicheln, Kranke besuchen, miteinander spielen, helfen: so steckten die Kinder der Pfarrgemeinde Vilshofen beim Erntedankgottesdienst die Blütenblätter der Sonnenblume zusammen. Es sind Sätze wie: „Die Sonne scheint für mich, wenn ich teile.“, die der Dankbarkeit eine konkrete Ausprägung geben.
Ein Mensch, der nicht dankbar sein kann, wird wahrscheinlich auch nicht glücklich werden können, da er die Geschenke, die das Leben bietet, gar nicht wahrnimmt. Und selbst die Tatsache, dass man danken kann, ist ein Dank wert wie es in dem von den Johannesbläsern begleiteten Kommuniondanklied heißt: „ich will Dir danken, dass ich danken kann“.
Und so gingen die Gläubigen mit dieser glücklich machenden Botschaft nach Hause und bekamen zum Schluss als ‚Mitgebsl‘ kleine Sonnenblumenbrotstückchen.