Sandbach: Mit einem fröhlichen Sommerkonzert feierte die Pfarrgemeinde Sandbach die gelungene Sanierung der Kirchenorgel. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Susanne Niederhofer begrüßte dazu alle Sandbacher Chöre und Musikanten und versprach ein buntes Programm über alle Jahrhunderte und Stilrichtungen hinweg, von „Bach bis Badehose“.
So eröffneten die Severinsbläser unter Leitung von Andrea Wagenpfeil den Reigen mit einer schmissigen Polka „Späte Liebe“, worauf dann die Ratzinger Stubnmusi ( Rita Walz/Birgit Kölbl und Karl Dullinger ) als Kontrast vier Ländler setzten und der Männergesangsverein, dirigiert von Monika Anzenberger, musikalisch meinten „ Gott hat alles recht gemacht“.
Dann jedoch kam quasi der erste große Auftritt der neu sanierten Orgel. Hans-Ulrich Funk ließ die nahezu 900 Pfeifen mit einem Opus von J.S.Bach erklingen und demonstrierte so die ganze Klangfülle der Orgel.
Das bekannte Halleluja von Cohen präsentierte anschließend der Rhythmische Chor, den Solopart sang Sandy Weinberger. Der Sandbacher Dreigesang ( Monika Anzenberger/Maria Silbereisen/Birgit Kölbl ) beschloss den ersten Durchgang.
„Wir schenken euch ein Lied“ sangen die Männer und trafen damit das Thema des Abends, bevor der Chor der Grundschule unter Leitung von Sonja Engl-Weber mit „Wenn der Sommer kommt“ und „Pack die Badehose ein“ den locker-fröhlichen Charakter dieses Sommerkonzerts unterstrich.
Dann jedoch der Höhepunkt des Abends: Pfarrer Lothar Zerer stellte die neusanierte Orgel, die „Königin der Instrumente“ originell den auf den Altarstufen sitzenden Kindern und damit allen Zuhörern vor. Zerer wähltedazu das Bild von einer Familie, weil bei einer Orgel die verschiedenenRegister und Pfeifen wie die Mitglieder einer Familie zusammenwirken.
Und so wurden die ersten Register im Hauptwerk zu Vater und Mutter der Orgel mit den Namen Principal und Spitzflöt. Hans-Ulrich Funk ließ dazu jeweils an der Orgel die entsprechenden Register ertönen. So lernten dieKinder und mit ihnen alle Gäste der Reihe nach die wichtigsten Registereiner Kirchenorgel namentlich kennen: Prästant und Blockflöte, Gedackt und Salicional , Subbass und Nachthorn und über Oktavbass, Mixtur und Oktav bis hin zu Sesquialtera und Trompete. Der Organist demonstrierte dazu jeweils kurz den Klang an der Orgel. Und wenn alle aufeinander hören, wenn jede zur richtigen Zeit spielt, dann hört sich das ganz tollan, was H.-U. Funk dann mit fünf ganz unterschiedlichen Stücken bewies.
Noch spannender und interessanter wurde es dann für die Keinen, als sie Pfarrer Zerer dazu einlud, alle zusammen auf die Empore hoch zu gehen und sich dort um die Orgel zu versammeln und dem Organisten beim Spielen genau auf Hände und Füße zu schauen. Das ließen sich die Kinder nicht zweimal sagen und gruppierten sich eng um den Organisten und ließen ihn nicht aus den Augen, für viele sicher ein unvergessliches Erlebnis.
Anschließend bewiesen dann die verschiedenen Chöre noch einmal wie mannigfaltig die Sprache der Musik in Sandbach ist. Monika Anzenberger dirigierte den Rhythmischen Chor ebenso gekonnt wie Anni Weinberger den Kirchenchor bei seinen beiden Darbietungen, bevor der Dreigesang mit einem getragen-ruhigen Abschiedslied daran erinnerte, dass es langsam Nacht wird und damit Zeit zum Ende zu kommen.
Bürgermeister Florian Gams zeigte sich sehr beeindruckt von all den Darbietungen bei diesem Konzert. Damit sei ein mutiges Unterfangen zu einem würdigen und gelungenen Abschluss gekommen. Besonders angetan zeigte er sich von der Art und Weise, wie Lothar Zerer und H.-U. Funk die Orgel den Kindern und damit indirekt allen Besuchern nahezubringen versucht haben. Hier konnte jeder noch viel lernen.
Beim anschließenden gemütlichen Feiern auf dem Kirchplatz gab es dann noch reichlich Gelegenheit, so manchen Eindruck aus dem Konzert bei Essen und Trinken zu vertiefen.