Bei strahlenden Sonnenschein machten sich etwa 150 Gläubige der Pfarrgemeinde Vilshofen in einer Prozession auf den Weg, die Statue des heiligen Sebastian von der Stadtpfarrkirche aus entlang der Donaugasse und durch das Stadttor über den Stadtplatz wieder zurück zur Kirche zu tragen.
Angeführt von der im Jahre 1710 gegründeten Bürgerbruderschaft Vilshofen, Pfarrer Lothar Zerer und Seelsorger Adi Ortmeier erfüllen die Bürger Vilshofens damit jedes Jahr das vor Jahrhunderten an den heiligen Sebastian gegebene Versprechen zur Errettung vor der damals in Europa immer wieder aufflackernden Pest. Der von vier Männern getragenen Statue des heiligen Sebastian folgten auch Bürgermeister Florians Gams, Altbürgermeister Hans Gschwendtner, zahlreiche Stadt- und Pfarrgemeinderäte.
Pfarrer Lothar Zerer und Krankenhausseelsorger Adi Ortmeier, der von 2004 – 2006 als Kaplan in Vilshofen wirkte, gestalteten mit den Johannesbläsern Vilshofen den anschließenden Wortgottesdienst. In seiner Predigt verglich Adi Ortmeier die Pfeile des heiligen Sebastian als Symbol für das Leid der Menschen, als schlimme Ereignisse, die den Menschen im Leben treffen.
Im Anschluss fand die Jahreshauptversammlung der Bürgerbruderschaft Vilshofen im Pfarrzentrum Vilshofen statt. Der Vorsitzende Josef Königseder führte routiniert durch die Tagesordnung und konnte – dank des positiven Berichts der Kassenprüfer Ludwig Silbernagl und Adolf Nebl — bald die Entlastung des Vorstands vermelden. Die traditionell an regionale Hilfsorganisationen gespendeten Gelder aus den Mitgliedsbeiträgen gingen diesmal mit jeweils 200 Euro an den Bischof Eder Fond, an Lichtblick Seniorenhilfe Deggendorf e.V. und die Ortscaritas Vilshofen.
Die Grußworte von Bürgermeister Florian Gams waren in diesen Zeiten von Kriegen und unsicheren politischen Lagen eher nachdenklicher Natur. Den Schlusspunkt der Versammlung setzte wieder der Vorsitzende der Bürgerbruderschaft mit seinem Vortrag über die “Pfarrkirche Aunkirchen Hl. Kreuzauffindung”.