Hausbach — Mit einer gemeinsamen Wallfahrt zur
Hausbacher Rundkirche St.Magdalena feierten die Pfarrverbände Vilshofen und Sandbach den Abschluss der gelungenen Restaurierung dieser Filialkirche.
So konnte Stadtpfarrer Lothar Zerer bei seiner Begrüßung neben den beiden Gruppen von Pilgern, die zu Fuß aus Vilshofen bzw. Sandbach nach Hausbach aufgebrochen waren auch Bürgermeister Florian Gams, den Leiter des Staalichen Bauamtes Passau Norbert Sterl und Dompropst em. Hans Striedl, der den feierlichen Eröffnungsgottesdienst zelebrierte, willkommen heißen. Die musikalische Umrahmung gestaltete der Barbarachor unter Leitung von Andrea Staudt.
Dompropst Striedl nahm den Inhalt der Tageslesung vom „guten Baumeister“ auf und spannte den Bogen zu der Hausbacher Kirche. Eine einzigartig seltene und herausragende Konstruktion ist diese ursprünglich im romanischen Stil erbaute Rundkirche, die durch die Jahrhunderte weiter Aus- und Umbauten erfahren hat und heute eine der ganz seltenen Rundkirchen in unserem Land ist, noch dazu mit einer tragenden Mittelsäule und einer 8‑eckigen Spitzdachkonstruktion. Deshalb sei man so stolz auf die nun abgeschlossene, gelungene Restaurierung des kulturellen Kleinods, das leider nur die Wenigsten auch von innen kennen, obwohl sie nahezu jeden Tag außen daran vorbeikommen. Sie soll gerade in der heutigen Zeit der vielen negativen Schlagzeilen, wie etwa die Zahlen der Kirchenaustritte, eine „Heimat des Glaubens und der Hoffnung“ sein und da sie ja neben wichtigen Verkehrsadern liegt ein „Rasthaus“ am Weg des Lebens zum himmlischen Ziel darstellen.
Auch Bürgermeister Florian Gams sprach von einem „wunderbaren Tag“ für die Stadt und die Heimat, die durch solche Bauwerke geprägt werden. Hier ist mit fachlichem Verstand und handwerklichem Geschick eine langjährige Sanierung gelungen. Wer die Kirche heute betritt, der ist überrascht, weil was er dort sieht, ist “mehr als man erwartet“. Die Kosten haben sich augenscheinlich gelohnt und Gams dankte v.a. Stadtpfarrer Lothar Zerer für sein unermüdliches Vorantreiben der Arbeiten und überreichte einen Spendenscheck.
Leitender Baudirektor Norbert Sterl vom Staatlichen Bauamt Passau skizzierte dann den mehrjährigen Verlauf der Baumaßnahmen, die außerordentlich gut verlaufen sind und die im Frühjahr diesen Jahres abgeschlossen werden konnten. Diese Instandsetzung sei dringend nötig gewesen, weil die letzte Dachsanierung vor 50 Jahren wegen des hohen Gewichts der Eindeckung zu weitreichenden Schäden wie Feuchtigkeit und Pilzbefall geführt hatten. Dank der primären Baupflicht des Freistaates trug dieser auch den Löwenanteil der insgesamt rund 620 000 Euro teuren Sanierung. Baubeginn war für die zunächst vorgesehene Außensanierung im Oktober 2016.Dachstuhl und Dachdeckung samt Verblechungen und Regenrinnen wurden erneuert und die Außenfassaden von der Kirche und des Glockenturms restauriert. Nach 12 Monaten Bauzeit waren diese Instandsetzungsarbeiten abgeschlossen und eine erkleckliche Kosteneinsparung von 120 000 Euro gelungen. Damit konnte man nun auch nach an die Innensanierung gehen.
Auch hier war die Sockelzone stark durchfeuchtet mit Salzausblühungen an der Oberfläche und teilweisem Algen- und Moosbefall. So musste der Sockelputz abgenommen und wieder erneuert werden, Wasserschäden am Deckengewölbe beseitigt und der gesamte Innenraummit einem weißen Kalkanstrichversehen werden. Die Gewölberippen erhielten ihren heutigen Grauton. Von den Gesamtbaukosten in Höhe von 620 000 Euro trägt der Freistaat 586 000, der Diözese und der Pfarrkirchenstiftung Vilshofen verbleiben 34 000 Euro. Sterl dankte abschließend allen die zur Planung und Baudurchführung beigetragen hatten, den Firmen und Behörden, insbesondere Amtsfrau Karin Rankl, die sich mit großem Engagement für die erfolgreiche Instandsetzung dieser kunstgeschichtlich bedeutsamen Rundkirche eingesetzt hat.
Dompropst Hans Striedl sprach das Weihegebet und erteilte der Kirche den Segen. Die Bewirtung des anschließenden gemeinsamen Pfarrabends im Kirchgarten hatte die Verantwortlichen der Pfarrei Sandbach übernommen.