
Von Peter Raster.
Vilshofen. – Auf dass der Schutzengel die Fahrräder beschützen möge: Auch dieses Jahr versammelten sich zum 1. Mai - inmitten von gelb gesprenkelter, sattgrüner Wiese und Ginkgo Bäumen - Fahrradfahrer aus allen Ortsteilen Vilshofens, zu einer Familienandacht um für sich und ihre Fahrräder den kirchlichen Segen zu empfangen.

Dazu eingeladen hatte die Pfarrgemeinde Vilshofen, mit musikalischer Untermalung, begleitet von Gesang, Gitarre und Handtrommel.
Mal kurz innehalten, sich über die Schönheit der Natur erfreuen und gleichzeitig sich der Verletzlichkeit dieses Idylls bewusst werden. Rücksichtnahme auf schwächere Verkehrsteilnehmer, nicht auf sein vermeintliches Recht pochen, auch mal nachgeben und den Herrgott um Schutz auf dem Reiseweg bitten — das war die zentrale Botschaft der Segnungszeremonie.
Es wurden Szenen aus dem „Buch Tobit“ aus dem alten Testament nachgespielt, wo es um Aufbruch ins Ungewisse geht. Tobits Sohn, Tobias, soll die bei Verwandten hinterlegte Ersparnis zurückbringen. Es folgt eine lange Odyssee mit dem Engel Rafael als Reisebegleiter und der glücklichen Rückkehr des Sohnes. Schlussendlich wird Tobit mit einer wundersamen Salbe, die sein Sohn Tobias unter Anweisung seines himmlischen Reisebegleiters aus Fischgalle hergestellt hatte, von seiner Erblindung befreit.
Pfarrer Zerer machte diese geradezu abenteuerliche Geschichte auch zum Sinnbild unserer eigenen Reise, deren Ausgang man sich nie sicher sein kann, an deren Ende man sich aber immer die glückliche und wohlbehaltene Rückkehr erhofft.
Und so erteilte Pfarrer Zehrer zum Schluss den Anwesenden mit ihren Fahrrädern den Segen.