Vilshofen. Seit dem Jahr 2019 werden Jugendliche erst in einem Alter von mindestens 16 Jahren zur Firmung zugelassen. Vorher war eine Firmung im Alter zwischen 12 und 14 Jahren üblich. „Wir wollen junge Menschen zu einer persönlichen Christusbeziehung hinführen“, so die damalige Erklärung des Passauer Bischofs Oster für diesen Schritt. Erfreulicherweise entschieden sich insgesamt 26 junge Christen bewusst für diesen Weg und fanden sich hierfür letzten Samstag in Begleitung ihrer Paten und Familien in der Stadtpfarrkirche St. Johannes der Täufer in Vilshofen ein.

Auf Wunsch des Bistums Passau wurden die Firmvorbereitungen im neuen Pastoralraum gestaltet, so dass dieses Jahr erstmals die Pfarrverbände Vilshofen, Alkofen und Aldersbach die Firmung gemeinsam feierten. Seit September letzten Jahres hatten sich die Firmlinge unterstützt von Viktoria Helmö vom Vilshofener Jugendbüro, den Gemeindereferentinnen Sabine Greineder und Stuiber Birgit und vielen weiteren Helfern intensiv auf diesen besonderen Tag vorbereitet. Dabei standen eine gemeinsame Auftaktveranstaltung, ein gemeinsamer Firmvorbereitungstag sowie viele Gruppenstunden auf dem Programm. Nunmehr war es endlich soweit. Zu Beginn des Gottesdienstes begrüßte Kaja Fischer, Dompropst Dr. Michael Bär, der vorher mit den Konzelebranten Pfarrer Gerhard Stern (Alkofen), Diakon Anton Fliegerbauer, Pater Binoy Thakidipurath, Pfarrer Lothar Zerer (Vilshofen) und Pfarrer Sebastian Wild (Aldersbach) feierlich in das Gotteshaus eingezogen und von Bischof Stefan Oster mit der Spendung des Sakraments der Firmung beauftragt worden war.

In seiner Predigt führte Dr. Bär aus, dass er in letzter Zeit oft lange Schlangen von Jugendlichen in der Passauer Fußgängerzone beobachten könne. Die eine sei vor einem Bekleidungsgeschäft, die andere vor einem Donutladen und die letzte schließlich vor einem Piercingstudio. An diesem Samstag würde sich auch eine Schlange aus Jugendlichen bilden. Die Firmlinge seien außerordentlich gut gekleidet, weil sie sich extra für diesen besonderen Tag eingekleidet haben. Zum Essen gäbe es heute auch etwas Süßes — eine Seelenspeise -. Und letztlich würden sie alle einen besonderen Schmuck erhalten, der sie, wie ein Piercing einzigartig und unverwechselbar mache. Allerdings könne man ein Piercing jederzeit entfernen, der Chrisam allerdings, mit dem sie heute gesalbt würden, würde ihnen auf Ewig erhalten bleiben. Zudem seien sie alle nicht alleine gekommen, sondern in Begleitung ihres Paten. Er führte weiter aus, dass es sicherlich noch Zeiten in ihrem Leben geben würde, in denen sie es schätzen werden, wenn ihnen ihr Pate zur Seite stehe. Nachdem die Firmlinge ihr Taufbekenntnis erneuert hatten, trat Firmling um Firmling zusammen mit seinem Paten vor den Dompropst, der für alle ein paar persönliche Worte übrig hatte, bevor er mit den Worten „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist!” und Auflegung des Chrisams auf der Stirn des Firmlings, die Firmung spendete. Zum Abschluss des von den Vilshofener Johannesbläsern in beeindruckender Weise musikalisch umrahmten Gottesdienstes, bedankten sich Lukas Kalhammer und Tobias Voggenreiter im Namen aller Firmlinge bei Dr. Michael Bär mit einigen Flaschen Bier der Aldersbacher Brauerei. Der äußerte zwar die Befürchtung sich beim Bischof dafür rechtfertigen zu müssen, etwas anderes als das bischöfliche Hacklberger zu trinken, räumte allerdings ein, sich auf die geschmackliche Abwechslung zu freuen. Anschließend gab es noch die Gelegenheit für ein Foto mit dem Firmspender, bevor ein besonderer Tag mit einem kleinen Stehempfang vor den Türen des Gotteshauses einen würdigen Abschluss fand.