Ein Rettungsrucksack für den Bayerwald

Vilshofen Pfarrverband am 03.08.2020

20200726 Umtrunk

Pfarrgemeinde Vilshofen verabschiedet Kaplan Carl-Christian Snethlage - Der Pfarrgemeinderat packt einen Rettungsrucksack für den Weg.

Von Thomas Kast

Vils­ho­fen. Am ver­gan­ge­nen Sonn­tag ver­sam­mel­ten sich die Katho­li­ken Vils­ho­fens um Kaplan Carl Chris­ti­an Sneth­la­ge nach sechs Jah­ren Dienst in der Pfarr­ge­mein­de Vils­ho­fen zu ver­ab­schie­den. Sneth­la­ge ver­lässt den Pfarr­ver­band Aun­kir­chen-Sand­bach-Vils­ho­fen um im Pfarr­ver­band Zwie­sel-Lud­wigs­thal sei­ne ers­te Stel­le als Pfar­rer anzu­tre­ten.
Es lohnt sich, in den Schatz im Him­mel zu inves­tie­ren”, emp­fahl Kaplan Sneth­la­ge in sei­ner Pre­digt. Mit dem Him­mel ist es wie mit dem Kauf­mann, der sei­nen gan­zen Besitz ver­kauft, um eine wert­vol­le Per­le zu erwer­ben. Was ist also im Leben oder Ster­ben wirk­lich wich­tig, Glau­be oder Luxus? Ich hof­fe, ich habe dabei gehol­fen, die Per­len des Glau­bens im Pfarr­ver­band zu fin­den”, been­de­te er sei­ne Pre­digt mit ein­dring­li­chen und per­sön­li­chen Worten.

Pfar­rer Lothar Zerer skiz­zier­te die Ent­wick­lung von Kaplan Sneth­la­ge im Pfarr­ver­band Vils­ho­fen. Als er sich in der Seel­sor­ge die nöti­ge Rou­ti­ne ange­eig­net hat­te, such­te er die Wei­ter­bil­dung im Stu­di­um Kir­chen­recht. Aber auch wäh­rend die­ser Zeit war immer der Wunsch da, als Seel­sor­ger in Sand­bach und Vils­ho­fen zu wir­ken. Dir war immer die Zusam­men­kunft mit den Men­schen wich­tig. Für die­ses immer­wäh­ren­de Ich bin da’ möch­te ich dir dan­ken”, sag­te Pfar­rer Zerer.

20200726 Laudatio Minis
Oberministrant Johannes Baumann erinnerte an viele lustige Momente mit CCS
20200726 Predigt
Kaplan Carl-Christian Snethlage hält seine Abschiedspredigt.
20200726 Rettungsrucksack
Pfarrgemeinderatsvorsitzender Bernhard Oberneder gibt Kaplan Carl Christian Snethlage den Rettungsrucksack für den Bayerwald mit auf den Weg.
20200726 Zerer
Pfarrer Lothar Zerer spricht Kaplan Carl Christian Snethlage seinen Dank für sechs Jahre treue Dienste aus.

Ober­mi­nis­trant Johan­nes Bau­mann über­brach­te den Dank der Minis­tran­ten. Wir haben mit dir viel erlebt! Dei­ne schwung­vol­le Art, das Weih­rauch­fass zu schwen­ken, wie du bei Film­aben­den vor lau­ter Lachen vom Stuhl gefal­len bist oder den Vor­ge­schmack der Ewig­keit, bis du beim Schaf­kopf eine Kar­te aus­ge­spielt hast, wird uns immer in Erin­ne­rung blei­ben”, ver­riet er den Zuhö­rern. Die Reno­vie­rung der Minis­tran­ten-Räu­me, die Erfol­ge bei den Fuß­ball­tur­nie­ren, die Aus­flü­ge in die Erdin­ger Ther­me, das Stern­sin­ger­ge­hen und die gemein­sa­men Wochen­en­den mit den Sand­ba­cher Minis­tran­ten waren wei­te­re wich­ti­ge Aktio­nen, die Kaplan Sneth­la­ge beglei­te­te. Als Höhe­punkt bleibt jedoch die Minis­tran­ten­wall­fahrt 2018 nach Rom in Erin­ne­rung, wo auch sei­ne pro­fun­den Kennt­nis­se als Rei­se­füh­rer sehr gefragt waren. Du hast stets das per­fek­te Gleich­ge­wicht zwi­schen Kon­trol­le und Frei­heit gefun­den. Wenn wir mit dir unter­wegs waren, waren es spa­ßi­ge und lus­ti­ge Zei­ten. Du wirst uns immer als (fast) wasch­ech­ter Bay­er und Freund in Erin­ne­rung blei­ben”, beschloss Johan­nes Bau­mann sei­ne Laudatio. 

Die Vor­sit­zen­de der Kol­ping­fa­mi­lie Vils­ho­fen Ursu­la Bau­er zitier­te Adolph Kol­ping: Wer Men­schen gewin­nen will, muss sein Herz als Pfand ein­set­zen.” Carl Chris­ti­an Sneth­la­ge war als Prä­ses Teil die­ser Kol­ping Vils­ho­fen und unver­zicht­bar in der Thea­ter­grup­pe. Er war immer mit dem Her­zen dabei und hat­te hier eine zwei­te Fami­lie gefun­den. Die Kol­ping­fa­mi­lie ver­ab­schie­de­te Sneth­la­ge mit dem Wunsch er sol­le sei­nem Mot­to Komm, lass uns doch mal was rich­tig Ver­rück­tes tun” treu bleiben.

Pfarr­ge­mein­de­rats­vor­sit­zen­der Bern­hard Ober­ne­der erin­ner­te an die Zeit vor 6 Jah­ren, als die Nach­richt, dass einer aus Aachen neu­er Kaplan wer­den soll, die Pfarr­ge­mein­de in Auf­ruhr ver­setz­te. Mein Gott, a Preiß! Wie soll das denn gehen?” hat­ten sich laut Ober­ne­der so eini­ge in Vils­ho­fen gedacht. Es kam dann doch nicht so schlimm, im Gegen­teil war Sneth­la­ge als Seel­sor­ger und bei Ver­an­stal­tun­gen immer ver­läss­lich prä­sent. Unver­ges­sen sind sei­ne Auf­trit­te als rhei­ni­sche Froh­na­tur im nie­der­bay­ri­schen Pfarr­fa­sching. Um ihm den Umzug in den bay­ri­schen Wald zu erleich­tern hat­te der Pfarr­ge­mein­de­rat einen Ret­tungs­ruck­sack gepackt. Eine Land­kar­te mit roter Weg­mar­kie­rung um den Weg nach Zwie­sel zu fin­den, eine Was­ser­pis­to­le gegen die wil­den Tie­re, Schnee­ket­ten und Warn­wes­te, Ther­moun­ter­wä­sche und Schnell­ze­ment um die not­wen­di­gen Putz­ar­bei­ten in der Zwie­se­ler Kir­che schnell mal selbst aus­zu­füh­ren. Nicht zu ver­ges­sen eine Eier­uhr, um eine zeit­lich aus den Fugen gera­te­ne Pre­digt ein­zu­gren­zen. Soll­ten Sie doch mal wie­der in Vils­ho­fen vor­bei­schau­en wol­len, benut­zen Sie die Kar­te mit der roten Weg­mar­kie­rung bit­te anders­rum”, ver­ab­schie­de­te Ober­ne­der Sneth­la­ge mit leich­tem Augenzwinkern.

Das Schluss­wort gehör­te Kaplan Carl Chris­ti­an Sneth­la­ge. Er über­schrei­te jetzt in Zwie­sel wie­der den Weiß­wurst­äqua­tor (49° nörd­li­che Brei­te) nach Nor­den und ver­gaß nicht dar­auf hin­zu­wei­sen, dass die Aache­ner nur soge­nann­te Beu­te­preu­ßen waren. Sicht­lich bewegt bedank­te er sich bei Pfar­rer Zerer und den Men­schen in Vils­ho­fen für die herz­li­che Auf­nah­me in der Pfar­rei und bat dar­um, den ihm gege­be­nen Ver­trau­ens­vor­schuss auch sei­nem Nach­fol­ger zu schen­ken. Mit Got­tes Segen ver­ab­schie­de­te sich Carl Chris­ti­an Snethlage.

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